Windows 11 wurde entwickelt, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, was durch automatische Updates gewährleistet wird. Während diese Updates wichtig für Sicherheit und Stabilität sind, kann es Situationen geben, in denen Sie die vollständige Kontrolle über den Update-Prozess haben möchten. Ob aus Kompatibilitätsgründen, zur Vermeidung unerwarteter Neustarts oder weil Sie Bandbreite sparen möchten – die Option, automatische Updates dauerhaft zu deaktivieren, ist für einige Nutzer von großem Interesse.

Es ist wichtig zu beachten, dass das dauerhafte Deaktivieren von Updates Sicherheitsrisiken mit sich bringen kann, da wichtige Sicherheits-Patches und Fehlerbehebungen nicht mehr automatisch installiert werden. Wir empfehlen diese Methode daher nur fortgeschrittenen Nutzern, die die Verantwortung für die manuelle Überwachung und Installation von Updates übernehmen können.

Windows 11 Laptop

Warum automatische Updates deaktivieren?

Bevor wir ins Detail gehen, lassen Sie uns die gängigsten Gründe beleuchten, warum Nutzer automatische Updates unter Windows 11 dauerhaft deaktivieren möchten:


  • Kontrolle über Installationszeitpunkte: Updates können zu ungünstigen Zeiten installiert werden und Neustarts erzwingen.
  • Vermeidung von Kompatibilitätsproblemen: Manchmal führen neue Updates zu Konflikten mit spezifischer Hardware oder Software.
  • Bandbreitenmanagement: Auf Internetverbindungen mit begrenztem Datenvolumen können große Updates ins Gewicht fallen.
  • Stabile Arbeitsumgebung: Für bestimmte Anwendungen oder professionelle Umgebungen ist eine gleichbleibende Systemversion oft unerlässlich.

Anleitung: Automatische Updates in Windows 11 dauerhaft deaktivieren

Es gibt mehrere Methoden, um automatische Updates zu deaktivieren. Die zuverlässigsten Ansätze umfassen die Nutzung des Dienste-Managers und des Gruppenrichtlinien-Editors.

Methode 1: Über den Dienste-Manager (Für alle Windows 11 Versionen)

Diese Methode ist für alle Editionen von Windows 11 geeignet (Home, Pro, Enterprise, Education).

  1. Öffnen Sie den Dienste-Manager:
    • Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das "Ausführen"-Dialogfeld zu öffnen.
    • Geben Sie services.msc ein und drücken Sie Enter.
  2. Suchen Sie den Dienst "Windows Update":
    • Scrollen Sie in der Liste der Dienste nach unten, bis Sie den Eintrag "Windows Update" finden.
  3. Deaktivieren Sie den Dienst:
    • Doppelklicken Sie auf "Windows Update", um dessen Eigenschaften zu öffnen.
    • Im Reiter "Allgemein" finden Sie den "Starttyp". Ändern Sie diesen von "Automatisch" auf "Deaktiviert".
    • Klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche "Beenden", um den Dienst sofort zu stoppen.
    • Klicken Sie auf "Übernehmen" und dann auf "OK".
  4. Verhindern der Reaktivierung (optional, aber empfohlen):
    • Manchmal kann Windows den Dienst nach einem Neustart oder bei bestimmten Ereignissen wieder aktivieren. Um dies weiter zu unterbinden:
      • Navigieren Sie erneut in den Eigenschaften des "Windows Update"-Dienstes zum Reiter "Wiederherstellung".
      • Ändern Sie die Optionen für "Erster Fehler", "Zweiter Fehler" und "Weitere Fehler" jeweils auf "Keine Aktion durchführen".
      • Klicken Sie auf "Übernehmen" und "OK".

Methode 2: Über den Gruppenrichtlinien-Editor (Nur für Windows 11 Pro, Enterprise, Education)

Der Gruppenrichtlinien-Editor bietet eine robustere Kontrolle über Update-Einstellungen. Diese Methode ist jedoch nicht in der Home-Edition von Windows 11 verfügbar.

  1. Öffnen Sie den Gruppenrichtlinien-Editor:
    • Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das "Ausführen"-Dialogfeld zu öffnen.
    • Geben Sie gpedit.msc ein und drücken Sie Enter.
  2. Navigieren Sie zu den Update-Einstellungen:
    • Im linken Navigationsbereich navigieren Sie zu: "Computerkonfiguration" > "Administrative Vorlagen" > "Windows-Komponenten" > "Windows Update" > "Automatische Updates konfigurieren".
  3. Deaktivieren der automatischen Updates:
    • Doppelklicken Sie auf den Eintrag "Automatische Updates konfigurieren".
    • Wählen Sie im nun geöffneten Fenster die Option "Deaktiviert".
    • Klicken Sie auf "Übernehmen" und dann auf "OK".
  4. Änderungen übernehmen:
    • Starten Sie Ihren Computer neu, damit die Änderungen wirksam werden.

Methode 3: Über die Registrierungsdatenbank (Für alle Windows 11 Versionen, bei Bedarf)

Diese Methode ist universell einsetzbar, aber erfordert besondere Vorsicht, da fehlerhafte Änderungen in der Registrierungsdatenbank Systemprobleme verursachen können. Erstellen Sie idealerweise vorher einen Wiederherstellungspunkt.

  1. Öffnen Sie den Registrierungs-Editor:
    • Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter.
    • Bestätigen Sie die Benutzerkontensteuerung.
  2. Navigieren Sie zum WindowsUpdate-Schlüssel:
    • Navigieren Sie im linken Bereich zu folgendem Pfad: HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate
    • Sollte der Schlüssel WindowsUpdate (oder ein Unterordner namens AU) nicht existieren, müssen Sie ihn erstellen:
      • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Windows, wählen Sie "Neu" > "Schlüssel" und nennen Sie ihn WindowsUpdate.
      • Klicken Sie anschließend mit der rechten Maustaste auf WindowsUpdate, wählen Sie "Neu" > "Schlüssel" und nennen Sie ihn AU.
  3. Erstellen Sie den Wert "NoAutoUpdate":
    • Klicken Sie im rechten Fensterbereich des AU-Schlüssels mit der rechten Maustaste, wählen Sie "Neu" > "DWORD-Wert (32-Bit)".
    • Benennen Sie den neuen Wert NoAutoUpdate.
    • Doppelklicken Sie auf NoAutoUpdate und setzen Sie dessen "Wert" auf 1.
    • Klicken Sie auf "OK".
  4. Schließen Sie den Registrierungs-Editor und starten Sie den Computer neu.

Wichtige Überlegungen nach der Deaktivierung

Nachdem Sie die automatischen Updates deaktiviert haben, tragen Sie die Verantwortung für die manuelle Aktualisierung Ihres Systems.

  • Manuelle Überprüfung: Überprüfen Sie regelmäßig manuell auf Updates, indem Sie zu "Einstellungen" > "Windows Update" navigieren und auf "Nach Updates suchen" klicken.
  • Sicherheitsrisiko: Seien Sie sich bewusst, dass ein nicht aktualisiertes System anfälliger für Sicherheitslücken ist.
  • Treiber-Updates: Deaktivierte Windows-Updates können auch die Bereitstellung neuer Treiber für Ihre Hardware beeinflussen. Diese müssen dann möglicherweise manuell vom Hersteller heruntergeladen werden.

Die Deaktivierung automatischer Updates in Windows 11 kann für bestimmte Anwendungsfälle sinnvoll sein, erfordert jedoch eine bewusste Entscheidung und die Bereitschaft, die Systempflege selbst in die Hand zu nehmen.

 

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Über den Autor Manuel

 

Manuel Spickipedia TeamManuel beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit Technik, insbesondere mit Handys, Smartphones und PC-Systemen und teilt seine Leidenschaft hier im Blog mit Anderen. Wenn er jemandem bei einem Technik Problem helfen kann, dann freut er sich besonders darüber. Mehr zu Manuel und dem Spickipedia Team findet Ihr hier.