Eine Mondfinsternis mit dem Smartphone festzuhalten, ist eine Herausforderung, da die Automatik der Handykamera bei Dunkelheit an ihre Grenzen stößt. Mit den richtigen Einstellungen und etwas Zubehör können Sie jedoch beeindruckende Fotos des Himmelsspektakels aufnehmen, indem Sie die Kamera manuell steuern und stabilisieren.


Mondfinsternis wird mit dem Smartphone von einer Person aufgenommen.

Die Faszination einer Mondfinsternis ist unbestreitbar. Wenn der Mond in den Schatten der Erde tritt und sich rötlich färbt, möchten viele diesen magischen Moment festhalten. Doch oft sind die Ergebnisse mit dem Smartphone enttäuschend: ein heller, überbelichteter Punkt an einem ansonsten schwarzen Himmel. Das muss nicht sein. Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Einstellungen können Sie auch mit Ihrem Handy stimmungsvolle und detailreiche Bilder einer Mondfinsternis aufnehmen.

Diese Anleitung führt Sie Schritt für Schritt zu Ihrem perfekten Mondfoto.



Anleitung: Die Mondfinsternis Schritt für Schritt fotografieren

1. Die richtige Vorbereitung und Ausrüstung

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend. Suchen Sie sich einen Ort mit möglichst wenig künstlichem Licht, um Lichtverschmutzung zu minimieren. Ein freies Sichtfeld in Richtung Mond ist selbstverständlich. Das wichtigste Zubehör ist ein Stativ. Ohne eine absolut ruhige Kameraposition sind scharfe Aufnahmen bei langen Belichtungszeiten unmöglich. Ein Smartphone-Adapter für das Stativ ist dabei unerlässlich. Ein Fernauslöser (Bluetooth oder kabelgebunden) verhindert zusätzlich Wackler beim Auslösen.

2. Den manuellen Modus nutzen (Pro-Modus)

Vergessen Sie den Automatikmodus. Um den Mond korrekt zu belichten, müssen Sie die Kameraeinstellungen manuell anpassen. Öffnen Sie Ihre Kamera-App und wechseln Sie in den "Pro"-, "Manuell"- oder "Experten"-Modus. Sollte Ihre Standard-App diesen Modus nicht anbieten, können Sie auf Apps von Drittanbietern wie "ProCamera" (iOS) oder "Open Camera" (Android) zurückgreifen.

3. ISO-Wert und Belichtungszeit einstellen

Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Der ISO-Wert bestimmt die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Beginnen Sie mit einem möglichst niedrigen ISO-Wert (z. B. ISO 100 oder 200), um Bildrauschen zu vermeiden. Die Belichtungszeit (Verschlusszeit) steuert, wie lange Licht auf den Sensor fällt. Da der Mond sich bewegt, sollte die Belichtungszeit nicht zu lang sein, um Bewegungsunschärfe zu verhindern. Starten Sie mit Werten zwischen 1/2 und 2 Sekunden und passen Sie diese je nach Helligkeit der Finsternis an.

4. Manueller Fokus für maximale Schärfe

Der Autofokus ist bei Dunkelheit oft überfordert. Stellen Sie den Fokus daher manuell ein. Ziehen Sie den Fokusregler im Pro-Modus auf "unendlich" (oft durch ein Bergsymbol dargestellt). Um die Schärfe präzise zu justieren, zoomen Sie digital in das Bild hinein, stellen Sie den Mond so scharf wie möglich und zoomen Sie anschließend wieder heraus.

5. Den Zoom richtig einsetzen

Vermeiden Sie den digitalen Zoom, da dieser die Bildqualität drastisch reduziert. Nutzen Sie ausschließlich den optischen Zoom Ihres Smartphones, falls vorhanden. Um den Mond größer abzubilden, ist ein spezielles Teleobjektiv für Smartphones eine sinnvolle Investition. Diese Aufsteckobjektive vergrößern das Motiv, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.


FAQ - Häufig gestellte Fragen

Warum wird mein Mondfoto immer überbelichtet und unscharf?

Das liegt meist am Automatikmodus der Kamera. Dieser versucht, die dunkle Umgebung aufzuhellen, wodurch der helle Mond völlig überbelichtet wird. Zudem führt die längere Belichtungszeit ohne Stativ unweigerlich zu verwackelten Bildern. Die Lösung ist die manuelle Steuerung von ISO, Belichtungszeit und Fokus sowie die Nutzung eines Stativs.

Brauche ich eine spezielle App, um die Mondfinsternis zu fotografieren?

Nicht zwingend. Viele moderne Smartphones haben bereits einen "Pro"- oder "Manuellen"-Modus in der vorinstallierten Kamera-App, der die nötigen Einstellungen erlaubt. Wenn Ihre App diese Funktion nicht bietet, sind kostenlose oder günstige Apps von Drittanbietern eine sehr gute Alternative, um die volle Kontrolle über die Kamera zu erhalten.

Wie kann ich das typische rote Leuchten des "Blutmonds" am besten einfangen?

Während der totalen Phase der Finsternis ist der Mond deutlich dunkler. Sie müssen die Belichtungszeit daher verlängern und eventuell den ISO-Wert leicht erhöhen (z. B. auf ISO 400). Experimentieren Sie mit den Einstellungen, um die rötliche Färbung optimal abzubilden, ohne das Bild zu überbelichten oder zu starkes Rauschen zu erzeugen.

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Über den Autor Manuel

 

Manuel Spickipedia TeamManuel ist ein anerkannter Tech-Experte mit über 15 Jahren Erfahrung in der Welt der Handys, Smartphones und PC-Systeme. Er teilt sein fundiertes Fachwissen hier im Blog, um Technik verständlich zu machen und praktische Lösungen für alltägliche Probleme zu bieten. Seine Artikel basieren auf langjähriger Praxiserfahrung und machen ihn zu einem glaubwürdigen Ansprechpartner für alle Technik-Fragen. Mehr über Manuel findest du hier. Mehr zu Manuel und dem Spickipedia Team findet Ihr hier.